Pol 7 Künstler Infos |
Taku Sugimoto Chris Newman & Marc Couroux John Butcher & Erhart Hirt |
Taku Sugimoto |
Die Spielweise des japanischen Gitarristen Taku Sugimoto ist geprägt durch eine extrem reduzierte und ausgesparte Artikulation.
Taku Sugimoto war Mitglied der psychedelic rock bands "Piero Manzoni"und "Ghost" und spielte ebenfalls in Tetuzi Akiyama's "Hikyo String Quintet". Als Solist und zusammen mit Akiyama, Toshimaru Nakamura, Yuta Kawasaki und Otomo Yoshihide ist Taku Sugimoto Gast bei zahlreichen Festivals für zeitgenössische Musik. |
Chris Newman & Marc Couroux |
CHRIS NEWMAN wurde 1958 in London geboren, er studierte in Köln bei Maurcio Kagel und schrieb Gedichte, Musik und produzierte Videoarbeiten. 1983 gründete er als Sänger und Komponist die Rockband "Janet Smith". 1984 lernte er Morton Feldman kennen - es kostete ihn zwei Jahre sich davon wieder zu erholen. Seitdem arbeitet er erst recht in den verschiedenen Medien: Texte, Songs, Komposition, Performance, Installation, Malerei. Derzeit lebt Newman in Stuttgart, wo er an der dortigen Kunstakademie eine Professur für Bildhauerei inne hat.
MARC COUROUX gilt als einer der führenden Pianisten Kanadas. 1998 erhält er den OPUS-Preis für die "Entdeckung des Jahres". Couroux ist ein kritischer, innovativer Geist, der die bestehenden Konventionen des modernen Konzert-Rituals aufbrechen, das Musik-Spiel an sich wieder als politische Handlung begreifen möchte. Einen lebendigen Austausch zwischen Komponisten und Rezipienten herzustellen, gründete Marc Couroux 1997 zusammen mit dem Komponisten Oesterele das Ensemble KORE. |
Bernhard Günter |
Bernhard Günter steht für das genaue Gegenteil der postmodernen "Wurschtelästhetik", bei der noch jedes beliebige Klangmaterial über den Computer geschickt in den Stereo-Summen-out hineingepackt wird. Bernhard Günters Kompositionen sind extrem reduzierte, mitunter an der Grenze des Hörbaren angelegte Arbeiten. Das Ganze erscheint weniger als Musik, die sich im Zeitkontinuum abzubilden vermag, denn mehr als eine Art Ausstellung, in der stoisch durchgearbeitete Klangteile Stück für Stück gezeigt werden.
Bernhard Günter studierte Komposition bei Pierre Boulez. Er erhielt 1999 eine der Auszeichnungen beim Prix Arts Electronica. "heißt geschickt "geschickt" - im sinne von "versiert / die Geschicktheit oder von jmd. oder etwas schicken / senden?" |
Steve Lacy |
Der Sopran-Saxophonist Steve Lacy gilt als einzigartige Persönlichkeit der musikalischen Avantgarde.
Noch in wesentlichen Jazz-Formationen amerikanischer Umbrüche der 50erJahre und frühen 60er Jahre zu hören (Gil Evans Orchestra, Thelonius Monk Ensemble, Cecil Taylor Groups ), verkörpert er spätestens seit seinem Umzug nach Europa (Paris) Mitte der sechziger Jahre ein völlig individuelles Erscheinungsbild als Solist und auch als Bandleader (Trio mit Aldo Romano und Kent Carter!). Seine überragende Ton- und Spielästhetik (z.B. fand John Coltrane über ihn zum Sopransaxophon) stellen ihn in die Reihe der großen innovativen Saxophonisten des 20sten Jahrhunderts. |
John Butcher & Erhart Hirt |
Zu Beginn der 90er Jahre machte die britische Saxophonstimme JOHN BUTCHER auf sich aufmerksam, die sich jenseits der expressiven free-music-Manöver der drei vorherigen Jahrzehnte ihre Ausdrucksmöglichkeiten erarbeitete und in der Folge eindrucksvolle Selbstständigkeit gewann. Die ästhetischen Muster tragen klar die Handschrift der sogenannten englischen Schule aus dem Musizier- und Laborierverständnis eines Johnny Stevens, Derek Baileys und Evan Parkers. Butchers vielfältige internationale Kontakte bestehen daher bis heute vor allem zu jenen Ensembles und Partnern mit dem Hintergrund dieser Spieltradition.
Der Gitarrist Erhart Hirt ist bereits seit den späten 70er Jahren aktiv auf der Szene und hat seit dieser Zeit eigene Wege abseits des free music mainstreams gesucht und gefunden, was zahlreiche Einspielungen mit in- und ausländischen Partnern belegen (u.a. mit Martin Theurer , Wolfgang Fuchs, Paul Lytton, Phil Minton, Radu Malfatti, Peter van Bergen, Thomas Lehn). Das britische Musikmagazin "Guitar Techniques" feierte ihn 1995 als einen der "originellsten und faszinierendsten experimentellen Sologitarristen, treffsicher und bar jeglicher Klischees." |
Caspar Brötzmann und Michael Wermüller |
Caspar Brötzmann, der Sohn des Freejazzers Peter Brötzmann, begann als Punkrocker mit seiner Gruppe "Brötzmann Massaker" und spielte in einer Liga mit all den bekannten Noise-Experimentatoren wie "The Swans", "Sonic Youth" oder später "God".
Brötzmanns Variationen der Gitarren- und Rockmusik lies deren Grabredner verstummen. Kaum ist heraus zu hören, wann das Spiel des "german Hendrix'" improvisiert ist und wann nicht: Wenn Halbtonintervalle mit Lärmattacken verschmelzen, Blues- und Jazzlicks mit Feedback-Sirenengesang wechseln, Mollakkorde, Dreiklänge und andere ruhige oder eruptive dissonante Zwischenspiele und Unterbrechungen aufeinanderfolgen, dann gibt es nicht einmal eine Atempause - "blows thru your bodies!"
MICHAEL WERTMÜLLER wurde 1966 in der Schweiz geboren und lebt heute in Berlin. Von 1982 bis 1990 absolvierte er zunächst an der Berner Swiss Jazz School und am dortigen Konservatorium eine Schlagzeugausbildung, die er ab 1991 am Sweelinck Konservatorium Amsterdam abschloss. Ersten Kompositionsunterricht erhielt er 1992 bei Misha Mengelberg, weiteren bei Salomo Fränkel in Bern und Dieter Schnebel in Berlin. Seit 1992 gastierte er als Solist u.a. in Berlin, Amsterdam, Moskau, München, Los Angeles, New York und Zürich sowie in verschiedenen Zusammensetzungen mit Peter und Caspar Brötzmann, Alex Buess, Nicky Skopelitis, Bill Laswell und Toshinori Kondo. Er war Mitglied von "Blauer Hirsch", "Lüdi" und "Brötzmann Massaker", und er gründete "Sprawl" zusammen mit William Parker, Peter Brötzmann und Stephan Wittwer. |